Hundemaske herstellen (geklebt)
Wenn wir im Internet herumstöbern, dann finden wir viele aus dem BDSM-Bereich, die auf Dogplay stehen. Dabei nimmt der Sub die Rolle eines Hundes ein und ist meist mit allerlei Accessoires wie einem Dogtail oder einer Hundemaske ausgestattet. Da die Hundemasken oft teuer sind, stelle ich heute ein Exemplar selbst her.
Schritt 1: Schnittmuster für Hundemaske erstellen
Dazu verwende ich einen Styropor-Kopf und unseren Trick aus dem vergangenen Tutorial zur Herstellung von Schnittbögen auf Maß mit Frischhaltefolie. Damit wird der Kopf zunächst komplett eingewickelt (außer der Hals, den lassen wir offen). Danach wird alles schön mit breitem Klebeband fixiert.
Als nächstes folgt die Schnauze. Dazu schneide ich mir ein Stück Pappe zurecht und klebe es wiederum mit Klebeband oberhalb der Nase bis zum Kinn fest an. Und alles wird nochmals mit viel Klebeband fixiert. Es fehlen natürlich noch Ohren, dazu habe ich mir eines aus Pappe ausgeschnitten und seitlich an den Kopf geklebt. Das Ohr ist dann aber später das einfachste Accessoire (jedenfalls von Schnittmuster).
Nun habe ich meine Schnittkanten erzeugt. Vorne an der Schnauze möchte ich einen Reißverschluss einarbeiten. Also brauche ich dort ca. 5mm Platz, damit der Reißverschluss dort auch hinein passt.
Die Augen sollen offen sein, in meinem Beispiel leicht eckig, damit unsere Hundemaske auch etwas stylisch aussieht. Dann haben wir zwei Seitenteile, die von der Nase über die seitliche Stirn bis zum Hinterkopf und Hals reichen und ein weiteres Stück für den oberen Teil des Kopfes bis hin zur Mitte des hinteren Halses.
Schritt 2: Einzelteile aus Latex
Dann geht es auch schon ans Ausschneiden und übertragen der Einzelteile auf den Schnittbogen. Denkt wieder an Klebekanten, die etwa 0,7mm breit sein sollten.
Wenn Ihr eure Einzelteile parat habt, könnt Ihr alles auf die Latex-Meterware übertragen. Ich nehme exemplarisch 0,4mm dickes Latex in Schwarz. Markiert euch die einzelnen Teile mit Nummern oder Buchstaben, sonst verliert Ihr schnell den Überblick.
Schritt 3: Reißverschluss vorbereiten
Da wir vorne an der Hundeschnauze einen Reißverschluss einarbeiten wollen, müssen wir unseren Reißverschluss erst einmal vorbereiten. Mein Reißverschluss ist 35cm lang, mit einer Breite von 6mm.
Die Enden nähe ich mit einem dicken Faden zusammen. Damit wird beschränken wir den Reißverschluss so, dass er sich nur bis zu einer bestimmten Position öffnen und schließen lässt. Nun wird der Reißverschluss mit Waschbenzin behandelt. Seid dabei nicht zu zimperlich, nehmt lieber etwas mehr Waschbenzin. Achtet darauf, dass euer Tuch nicht fusselt, denn die Oberfläche der Klebekanten des Reißverschlusses ist in der Regel nicht glatt, sondern gewebt.
Schritt 4: Schnauze kleben
Nun können wir den Reißverschluss in die Hundeschnauze kleben. Klebt dazu erst den oberen Teil der Schnauze zusammen, dann den unteren Teil und dann klebt Ihr den Reißverschluss ein. Der Reißverschluss wird dazu mit dem Latexkleber oder auch mit Latexzement eingestrichen. Gleiches macht Ihr mit der Reißverschlusskante auf eurem Latex. Wieder alles trocknen lassen, bis die Latexmilch nicht mehr weiß, sondern transparent ist und dann könnt Ihr den Reißverschluss an die Schnauze kleben.
Beachtet dabei, dass Ihr beim Kleben der Schnauze den Reißverschloss geschlossen haltet und mittig mit dem Kleben beginnt. Dann vermeidet Ihr Asymmetrien.
Wenn dann die obere und untere Kante der Schnauze geklebt wurde, müsst Ihr im Innenbereich der Schnauze noch für eine Stabilisierung sorgen. Würdet Ihr nämlich zu sehr an dem Latex ziehen, wird eure Zugkraft zu stark in einem Punkt konzentriert. Die Folge: Der Reißverschluss könnte sich von dem Latex lösen. Also kleben wir von innen noch oben und unten einen Latexstreifen ein, der oben und unten über den Reißverschluss hinaus geht. Dann sollte der Reißverschluss auch nicht mehr so einfach ausreißen, wenn das Latex (nach ca. 12h) komplett ausvulkanisiert ist.
Schritt 5: Maske kleben
Jetzt haben wir bereits die komplette Schnauze und müssen diese nun noch mit den verbleibenden drei Teilen zu einer Maske komplettieren. Ich verbinde dazu das rechte Seitenteil mit der Schnauze und klebe dieses Seitenteil komplett an (natürlich ohne den Bereich der Augen zu verkleben). Gleiches macht Ihr mit dem linken Seitenteil.
Erst dann klebt Ihr das letzte Stück, das von der Nase über den Oberkopf bis zum hinteren Hals reicht, ein. Ich achte meist sehr darauf, dass ich vordere Teile von Masken zuerst klebe, da ich dort Abweichungen noch schnell beseitigen kann. Falls beim Hinterkopf das Ende der Klebenaht etwas schief wird, fällt das kaum auf - im Gegenteil zur Vorderseite, wo jede Abweichung auffällig ist.
Dann fehlen nur noch die Ohren. Die könnt Ihr ganz klassisch ankleben. Achtet dabei aber auch auf die Symmetrie, sonst sieht die Maske blöd aus.
Zum Schluss erstellt Ihr am Hals noch eine saubere geschlossene Schnittkante. Damit sind wir mit der Hundemaske auch schon fertig. Natürlich könnt Ihr auch ein Halsband oder Ähnliches einarbeiten.
Fazit
Wir finden im Internet eine Vielzahl von Hundemasken fürs Petplay. Meist sind diese leider recht teuer. Unter 100 findet Ihr nur selten ein schönes Exemplar. Wer von euch ein wenig Zeit investiert, kann mit Materialkosten unter 20 auskommen. Allerdings solltet Ihr auch einiges an Zeit einplanen, ich habe ca. 4h gebraucht, um vom Erstellen des Schnittmusters bis zur fertigen Hundemaske zu kommen.