Latex-Maske aus zwei Teilen selbst herstellen
Es gibt im Internet überall getauchte Latex-Masken, die recht günstig sind. Ich habe mir so eine bestellt und etwas genauer angesehen. Im Prinzip ist die Maske flach und hat außen eine Kopf-ähnliche Kontur. Daher würde ich behaupten, dass die Maske nicht mit einem kanonisch getauchten Kopf erstellt wurde, sondern mit einer flachen Form. Die Dicke würde ich auf etwa 0,4mm schätzen, man merkt aber direkt, dass sich die Latex-Maske etwas rau anfühlt. Mit ein wenig Latexpolitur glänzt sie auch noch ein wenig. Aber irgendwie ist das einfach nur Gummi - und nicht das gewohnte Latex, aus dem ich meine Latex-Anzüge erstelle.
Eigene Latex-Maske erstellen
Also starten wir doch einfach mal einen Versuch und erstellen selbst eine solche Maske. Als Grundlage und für die Form verwende ich meine gekaufte Maske, da diese auch ganz gut passt. Die Form übertrage ich als erstes auf ein Stück Papier. Danach wird eine Schablone erstellt, wobei darauf zu achten ist, dass ich bei der Übertragung der Form auf das Papier etwa 0,5cm je Richtung ergänzt habe. Warum das wichtig ist, seht ihr später. Den unteren Halsbereich ergänze ich auch um einige Zentimeter, falls ich davon im Nachhinein etwas abschneiden muss.
Danach übertrage ich die Form auf mein Latex. Ich habe mich für schwarzes Latex von RadicalRubber in der Stärke 0,4mm entschieden. Beim Übertragen muss ich darauf achten wo sich die glänzende Seite des Latex befindet. Meine Form wird zweimal auf das Latex übertragen, einmal ganz normal die Schablone auf das Latex legen und die Konturen nachzeichnen. Danach benötige ich die gleiche Form noch einmal (eines wird die linke Kopfhälfte, das andere die rechte). Daher muss ich die Schablone dann einmal umdrehen und nun mit der spiegelverkehrten Schablone die Kontur der zweiten Form nachzeichnen. Warum muss ich zwei identische, aber spiegelverkehrte Hälften erzeugen?
Ganz einfach: Unsere Latex-Meterware hat auf einer Seite eine glänzende und auf der anderen eine matte Seite. Nun möchte ich, dass die Maske von außen glänzt. Also erzeuge ich zwei identische Maskenhälften, deren Außenseite jeweils glänzt.
Wenn ich die Konturen übertragen habe, schneide ich die schwarzen Maskenhälften aus Latex mit meinem Rollschneider aus. Danach liegen die beiden Hälften vor mir. Diese sehen zunächst etwas überdimensioniert groß aus. Das täuscht jedoch und liegt einfach nur daran, dass unser Maskenmodell gerade flach da liegt.
Die Hälften der Latex-Maske zusammenkleben
Reinigt nun die Kanten der Masken-Teile mit Waschbenzin. Das Latex zieht sich damit gerne mal zusammen. Das ist aber kein Problem, es nimmt nach wenigen Sekunden wieder seine ursprüngliche Form an. Ich rate euch, beim Umgang mit dem Waschbenzin eine Schutzmaske zu tragen, damit der Dampf des Benzins nicht in eure Atemwege gelangt.
Streicht nun den Latex-Kleber auf die äußeren Kanten der Maske (Natürlich nicht dort, wo später der Hals sein soll, den Bereich solltet ihr frei halten). Ihr solltet dabei einen ca. 1cm breiten Klebefilm auftragen und darauf achten, keinen Staub oder Dreck aufzutragen. Genau jetzt ist es wichtig, dass ihr bei eurer Schablone die getauchte Maske um 0,5mm in alle Richtungen ergänzt habt. Werden die Hälften nämlich gleich zusammengeklebt, wird die Maske um 1cm kleiner. Genau das habt ihr zuvor durch die 0,5cm je Maskenhälfte ausgeglichen.
Wenn der Kleber nach ca. 5min getrocknet ist, könnt ihr die Hälften zusammenkleben. Ich fange dabei beim vorderen Teil der Maske an, gehe weiter über das Kinn zur Nase und dann über den Kopf. Diese Richtung finde ich so einfacher. Ist man schließlich am Ende angekommen, sollte man die gesamte Klebenaht noch einmal gründlich festdrücken.
War man beim Schneiden oder Kleben etwas ungenau, kann ein kleiner überstehender Rand am Hinterkopf entstehen. Diesen könnt ihr einfach mit dem Rollschneider abschneiden. Aber Vorsicht: nicht zu viel abschneiden ;).
Nun lasse ich die Maske einige Stunden trocknen. Auch wenn die Maske schon den Anschein hat, dass die Nähte fest wären, rate ich euch, erst noch einen halben Tag zu warten. Erst dann ist die Vulkanisierung des Klebers mit dem Rubber abgeschlossen und die Klebekanten sind auch wirklich fest.
Der letzte Feinschliff der geklebten Latex-Maske
Jetzt haben wir eine Maske, die nur noch keine Öffnungen hat. Aufsetzen sollte man die Maske in dem Zustand noch nicht, denn Luft bekommt man damit wohl keine. Also setze ich noch zwei Nasenlöcher ein. Dazu habe ich mehrere Locheisen in verschiedenen Größen parat. Einmal ordentlich positioniert und kräftig mit einem Hammer auf das Eisen geschlagen, sind die Nasenlöcher auch schon fertig. Wer jetzt noch mehr Öffnungen hinzu fügen möchte, der kann das gerne tun. Mit dem Rollschneider könnt ihr Augen- oder Mundöffnungen einarbeiten. Für meine Zwecke genügt die Maske nun aber. Der Materialeinsatz liegt im Mittel bei ca. 10 für das Latex und den Kleber.
Ich finde, die Maske kann sich echt sehen lassen. Viel Spaß beim Nachbasteln und ich freue mich auf eure Kommentare.