Latex-Maske aus Flüssiglatex herstellen
In diesem Tutorial zeige ich euch, wir Ihr mit Flüssiglatex eure eigene Latexmaske herstellen könnt. Als Grundlage verwende ich Flüssiglatex mit einem Ammoniak-Anteil und verdünne das Flüssiglatex mit einem Lösungsmittel (gibt es im Baumarkt unter der Bezeichnung "Verdünner", "Thinner" oder auch "Farbverdünner").
Die Maskenform erstellen
Ich habe mich für eine einfache flache Form zum Tauchen entschieden. Dazu habe ich ein Stück Plastik gesucht, welches ich gut zersägen kann. Schließlich habe ich mich für Plexiglas mit einer Stärke von 5mm entschieden. Das könnt Ihr gut zersägen, es splittert nicht so leicht und hat eine glatte Oberfläche. Also eignet es sich ideal für eine Maskenform.
Aus dem Tutorial zur Herstellung einer geklebten Latex-Maske aus Meterware haben wir bereits eine grundlegende Form parat. Diese übertrage ich mit einem Edding auf das Plexiglas. Danach säge ich vorsichtig die Maskenform aus dem Plexiglas heraus. Das kann einige Zeit dauern.
Die Kanten der Maskenform werden noch mit Schleifpapier abgerundet. Schon ist unsere Maskenform perfekt zum Tauchen vorbereitet.
Flüssiglatex vorbereiten
Nun muss ich das Flüssiglatex vorbereiten. Wichtig: Vorher eine Atemschutzmaske aufsetzen, da schädliche Dämpfe aufsteigen! Dann nehme ich ein flaches Gefäß, in welches meine Maskenform komplett flach liegen kann. Das Gefäß muss sehr sauber sein, damit unsere Maske später keinen Dreck enthält.
Das Flüssiglatex wird dann mit dem Verdünner vermischt. Nun heißt es schnell sein, denn der Verdünner verdampft sehr schnell. Übrigens: Achtung bei farbigen Gefäßen. Der Verdünner löst auch dort die Farbe und würde sie mit eurem Flüssiglatex vermischen. Nehmt also ein Gefäß aus farblosem Plastik oder Glas.
Wenn Ihr nun die Mischung erstellt habt, gebt sie in eure flache Schale. Danach taucht Ihr eure Maskenform aus Plexiglas mit beiden Seiten in die Lösung. Tragt dabei Handschuhe, um Reizungen an eurer Haut zu verhindern.
Die Plexiglas-Konstruktion müsst Ihr nun zum Trocknen aufstellen. Große Klammern oder Schraubzwingen eignen sich dafür gut. Ihr dürft den oberen Teil der Maske nun aber nicht mehr berühren! Jeder Abdruck, der jetzt entsteht, bleibt auf der späteren Maske vorhanden.
Die Mischung füllt Ihr nun direkt in einen luftdichten Behälter. Nehmt einen Trichter, wenn Ihr zum Beispiel die Lösung direkt in das Gefäß von eurem Verdünner gießen wollt.
Die nächste Schicht auftragen
Nach 3-4h sollte die Lösung an eurem Plexiglas getrocknet sein. Jetzt füllt Ihr eure flache Schale wieder mit der Flüssiglatex-Lösung, taucht eure Maske erneut, gießt den Rest Flüssiglatex zurück in euren luftdichten Behälter und lasst die Maske erneut trocknen.
Diese Prozedur solltet Ihr mindestens zweimal durchführen. Mit jedem Tauchgang entsteht eine neue Latex-Schicht. Umso dicker die Maske sein soll, umso öfter müsst Ihr sie tauchen.
Wenn Ihr euer Flüssiglatex beim Beginn der Herstellung nicht zu sehr verdünnt habt, reicht bei dickflüssigem Latex sogar ein Tauchgang. Das hat jedoch den Nachteil, dass das Flüssiglatex beim Trocknen noch leicht von der Maske nach unten fließt. Diese "Fließspuren" habt Ihr dann auf eurer Maske. Verdünnt das Flüssiglatex also ruhig, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Fließspuren haben übrigens auch den Nachteil, dass sich bei eurer Maske unterschiedliche Stärken von Latex bilden. Damit reißt die Maske viel schneller als wäre die Oberfläche gleichmäßig dick.
Fertige Latex-Maske
Ist die Maske komplett getrocknet, müsst Ihr sie von der Form lösen. Bevor Ihr zu diesem Schritt übergeht, müsst Ihr die Maske aber vorbereiten. Das Gummi, das durch das Flüssiglatex entstanden ist, klebt nämlich gerne auf seinesgleichen, wenn es nicht behandelt wird. Reibt daher die Außenseite der Maske entweder mit Talkum ein oder verwendet eure Latexpolitur. Das vermeidet, dass euer Latex plötzlich zusammenklebt.
Habt Ihr die Maske von der Plexiglas-Form gezogen, müsst Ihr natürlich auch die Innenseite behandeln, so wie Ihr zuvor die Außenseite behandelt habt. Danach einfach den überstehenden Teil am Hals abschneiden und Nasenlöcher mit einem Lochstanzer einfügen. Fertig ist die Maske.
Mit dem Anziehen solltet Ihr aber noch einen Tag waren. Erst danach ist das Flüssiglatex komplett ausgehärtet.
Fazit
Eine eigene Maske herzustellen kann ziemlich viel Arbeit verursachen. In meinem Beispiel haben wir eine flache Form erstellt, um den Vorgang etwas zu vereinfachen. Wer eine anatomische Maske aus Latex herstellen möchte, muss einiges mehr an Aufwand über sich ergehen lassen.
Prinzipiell kann man mit dem Vorgang natürlich eine Maske herstellen. Es ist nur nervig, ständig die Lösung aus der Tauchform zurückzugießen, da dabei auch einiges an Flüssiglatex hängen bleibt, was dann nicht mehr zu gebrauchen ist.
Habt Ihr mehrere Formen parat, könnt Ihr mehrere Masken gleichzeitig erstellen. Das sorgt zwar für einen erhöhten Aufwand bei der Erstellung der Formen, wenn Ihr aber nacheinander Tauchgänge durchführt, seid Ihr deutlich produktiver als würde nur eine Maske entstehen.